Sie lesen richtig: Die deutsche Energiestrategie fällt mit dem extremen Ausbau der Erneuerbaren Energie seit 1990 damit auf, dass sie weder Kohle- noch Gas- oder Atomkraftwerke mit Grüner Energie ersetzen kann. Vollmundig behaupten die Grünen und Linken entgegen jeder Kritik und völlig unbeirrt von der harten Realität weiterhin, man können damit alle Atom- und Kohlekraftwerke ersetzen. Anstelle des Ersatzes durch Wind- Biogas und Solar erkennt man in Deutschland immer deutlicher, wie es die untauglichen Erneuerbaren mit Gaskraftwerken ersetzen muss. Der Ausstieg aus der Kohle ist nur mit einem Zubau von 25 bis 50 Gigawatt Mehrleistung durch Gaskraftwerke möglich, sagt der Experte Florian Haslauer, Geschäftsführer des auf Energiethemen spezialisierten Beratungsunternehmens E.venture. Das verwunderlichste an dieser Meldung steht aber nicht im Artikel des Handelsblattes vom 31. März 2023: Die eigentliche Frage lautet doch: Wo sollen die „Wasserstofffähigen Gaskraftwerke“ diesen Wasserstoff hernehmen? Wasserstoff wird am effizientesten mittels Hochtemperatur-Reaktoren erzeugt, also mit der neuesten Generation von Atomkraft, die quasi als Nebenprodukt schon heute den grössten Anteil an zuverlässigem und sicherem Strom leistet! Da Deutschland, die Schweiz und auch Österreich immer noch auf dem toten Gaul ihrer Atomangst herumreiten, wird es in der Gegend um diese neuen Gaskraftwerke nur Wasserstoff geben, der aus Windkraft-, Solarkraft- und Biogas-Energie mittels Elektrolyse oder mittels viel Strom aus Kohle- und Erdöl hergestellt werden kann.
Hier beisst sich der deutsche Energiewende-Hund aber endgültig in den eigenen Schwanz. Mit dieser Energiepolitik ersetzt man die schwächelnde Grüne Energie exakt mit dem Wasserstoff aus Grüner Energie! Die Energietheoretiker wollen mit Solar- und Windstrom Wasserstoff herstellen, der dann für die Dunkelflauten ebendieser Grünen Energie eingesetzt werden soll. Das würde noch nicht einmal funktionieren, wenn man dieses Spiel mit einem grünen Perpetuum Mobile spielen würde. Aber es kommt noch schlimmer: Der Wirkungsgrad dieser Energiewandlungskette von Windstrom, Solarstrom zu Wasserstoff, um damit vermeintlich CO2-freien Strom aus Wasserstoffgaskraftwerken zu pressen, liegt bei maximal 10%! Die Deutschen Ingenieure kennen die darunterliegenden Gesetze der Physik nicht, die ganz einfach so heissen: Energie wandeln bedeutet immer Verlust! Je mehr man Energie wandelt, desto mehr verliert man dabei. Und es wird noch etwas schlimmer: Die Energiedichten von Kohle, Gas, Wasser und Uran sind für Windkraftwerke (Wind 0.03 KWh pro Kg Luft), Solar (1 KWh pro m2) unerreichbar weit entfernt. (Uran: 24’000’000 KWh Energie pro Kg) Man stelle sich vor, wie das in der Realität abläuft: Das Windkraftwerk arbeitet im besten Fall mit einem Wirkungsgrad von 50% und generiert im optimalsten Fall aus jedem Kg Luft 0.015 Kilowattstunden Strom. Damit können im besten Fall 0.0075 Kilowatt Wasserstoff hergestellt werden (in der wahren Realität wohl eher noch die Hälfte davon). Mit diesen 0.0075 KWh wird nun ein Gaskraftwerk betrieben, das wieder nur die maximale Hälfte davon in Stromenergie verwandelt.
Nun machen wir die gleiche Rechnung mit der Energiequelle Uran: Mit dem gleichen Gewicht können wir theoretisch 12 Gigawattstunden Strom erzeugen. Zusätzlich kann mit der Abwärme noch für 12 Gigawattstunden Wasserstoff hergestellt und am Ende noch genügend Heizenergie für eine Grossstadt zur Verfügung gestellt werden. Mit dem so produzierten Wasserstoff kann nun unter weiterer Verwendung von Abwärme auch noch Synthetischer Diesel für CO2-neutrale Fahrzeuge oder synthetisches Kerosin für CO2-neutrales Fliegen hergestellt werden.
Deutschland baut wie verrückt mehr Gas- und Erneuerbare Kraftwerke, gerade deshalb, weil die immerhin 140 Gigawatt installierte grüne Energie nur einen Bruchteil der Stromversorgung gesichert abdecken können. Ich habe das schon vor Jahren formuliert, auf ein breites Echo warte ich wohl noch lange vergebens: Die Grüne Energie funktioniert nur, weil sie von der konventionellen Kraftwerken bis zu 99% des Spitzenverbrauchs gestützt wird. Anstelle einer funktionierenden, konventionellen Energieversorgung haben wir heute einfach zwei parallel laufende Systeme: Das Grüne ist lieb, nett und teuer, bringt aber keine sichere Energie ins Stromnetz. Die konventionellen Kraftwerke liefern wie eh und je diesen sicheren Strom, sind seit der Energiewende aber durch die Vorrangregelung für Grüne Energie und die extremen Subventionen für Windkraft und Solar nicht mehr konkurrenzfähig, müssen deshalb ebenfalls subventioniert werden und können trotzdem niemals mit grüner Energie ersetzt werden. Wie helfen sich die deutschen Energieheiligen über dieses grüne Malheur hinweg? Sie behaupten, dass man unbedingt noch MEHR Windräder und Solaranlagen bauen soll.
Wie dumm kann ein Volk maximal sein? Der Beleg für die Dummheit der Deutschen, zunehmend der Schweizer und sowieso der Österreicher liefert uns wie immer der Test in der Realität: Energie kostet im gesamten deutschsprachigen Raum exakt das Doppelte wie vor 1990. Die Deutschen Politiker und zunehmend auch die Schweizer Politiker betreiben eine absolut irrwitzige Energiepolitik und bemerken das offensichtlich auch nicht, wenn man es ihnen auf die Nase bindet! Der Ökonom Hans Werner Sinn hat den Irrwitz der Energiewenden auch schon bemerkt: Er ist nicht der einzige Rufer in der deutschen Energiewüste [M1079]:
«Es hat den Anschein, dass sich Deutschland schlicht und einfach verrechnet hat. Die einen haben im Überschwang der grünen Gefühle die Grössenordnungen aus dem Auge verloren und mit dem Herzen statt mit dem Kopf gerechnet.»
[L1001, Seite 296]
Auszug aus dem Originalartikel des Handelsplatzes Berlin Zusätzliche 25 Gigawatt (GW) Kapazitäten an Gaskraftwerken: Mit diesem Bedarf rechnet Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bis 2030. Demnach müssten 50 neue Kraftwerke der 500-Megawatt-Klasse entstehen. Doch der Wert könnte zu tief gegriffen sein. Florian Haslauer, Geschäftsführer des auf Energiethemen spezialisierten Beratungsunternehmens E.venture, geht von anderen Größenordnungen aus. „Um die Versorgung sicherzustellen, müssen im Jahr 2040 rund 90 GW wasserstofffähige Gaskraftwerke zur Verfügung stehen. Davon dienen 15 GW als Netzreserve, 75 GW stehen dem Strommarkt zur Verfügung“, kalkuliert Haslauer. Zusätzliche Gaskraftwerke spielen eine Schlüsselrolle im Stromversorgungssystem der Zukunft. Sie sollen immer dann zur Verfügung stehen, wenn Windräder und Photovoltaikanlagen nicht ausreichend Strom liefern. Sie sind somit die Back-up-Kapazitäten eines auf erneuerbaren Energien basierenden Stromsystems. Anfangs sollen sie mit Erdgas betrieben werden, später mit Wasserstoff. „In der politischen Debatte ist häufig davon die Rede, bis 2030 seien zwischen 15 und 25 GW zusätzlicher Gaskraftwerkskapazitäten erforderlich. Der Wert ist nach unserer Überzeugung erheblich zu niedrig angesetzt“, sagt Haslauer. „Der Bedarf wird krass unterschätzt“, resümiert er. Das gelte insbesondere dann, wenn Deutschland bis 2030 aus der Kohle aussteigen will.