SRF1 hat am Donnerstag, 22. Juni 2023 in der Sendung Forum dazu aufgerufen, seine Meinung zu Kernkraft per WhatsApp mitzuteilen. Das habe ich gerne gemacht. Was daraus wird, und wie das als Atomfeindlich bekannte Medium SRF damit umgeht, werden wir während und nach der Sendung besser wissen. Mein Beitrag hier schon mal vorweg, falls er gekürzt oder verfälscht wird:
Link zu Radio SRF 1 Forum vom 22. Juni 2023
Wie zu erwarten wird ein vermeintlich objektiver Experte bei der Frage der Nachhaltigkeit herangezogen (Christian Von Burg) und der weiss nicht, dass die Technologien für die Wiederverwertung und Entsorgung längst vorhanden und getestet sind. Ich muss wieder mal eine Liste der Unwissenheit machen, die den Hörern gedankenlos um die Ohren geschlagen wird. Leider ist Jan Stocker als Vertreter der SVP und Befürworter alles andere als Sattelfest in seiner Argumentation. Das lässt Fabian Lüscher von der atomfeindlichen Energiestiftung unwidersprochen und selbstsicher all die Lügen repetieren, welche die Schweizerische Energiestiftung und ihre Freunde von Greenpeace seit 60 Jahren ungestraft in die Gesellschaft bringen dürfen.
- Atommüllproblem ist längstens gelöst. Mit Wiederaufbereitung und Bruttechnologie kann die Energie aus Uran optimal ausgenutzt werden.
- Der Bau eines neuen Atomkraftwerks ist in wenigen Jahren möglich. Auch in der Schweiz. Man müsste nur endlich die Bevölkerung und vor allem die Lehrer darüber ehrlich informieren. Die Medien können das nicht.
- Der Europarat und das Europaparlament haben im Jahr 2022 Atomkraft als gleich Nachhaltig wie erneuerbare Energie erkannt und festgestellt. Die OSCE empfiehlt der Schweiz den Bau von zwei Atomkraftwerken für die Erreichung der Klimaziele und der Stromstabilität in Europa. Die Kosten vermutet die OSCE bei 12 Milliarden CHF.
- Christian Von Burg ist in allen Details absolut nicht objektiv unterwegs. So bezeichnet er z.B. den CO2 Fussabdruck von Atomstrom und Photovoltaik als gleich hoch. Das ist nur noch ein absoluter Schwachsinn von diesem „objektiven Experten“. Beim Frauenhofer Institut findet der gleiche „Experte“ eine für ihn passende Studie, die den Unsinn der vierfachen Kosten des Atomstroms gegenüber den Erneuerbaren belegen soll. Die neuen Technologien von Atomkraftwerken kennt er auch nicht. Kein Wort darüber, dass in den USA im Bereich Entsorgung und Technologie schon seit den 1980-er Jahren fertig entwickelt sind und nur auf den politischen Willen zur Umsetzung warten.
Jan Stocker ist leider nicht die richtige Person als Befürworter für die Kernkraft und einer vernünftigen Energieversorgung in der Schweiz. Da muss man eine Person hinstellen, die wesentlich selbstsicherer, agressiver und informierter auftritt. Schwach, liebe SVP, äusserst schwach! SRF hat meinen Beitrag nicht berücksichtigt. Wen wundert’s? Dem Energieclub rate ich dringend, mein Buch zu lesen. Die Unwissenheit im bürgerlichen Lager zum Thema Energie ist einfach nur noch beschämend.