Das Positionspapier der SVP Schweiz zur aktuellen und zukünftigen Energieversorgung ist mutig und in vielen Teilen zu loben. Als einzige Partei stellt sie sich klar gegen die untaugliche Energiestrategie der Bundesräte Leuenberger, Leuthard und Sommaruga. Die Forderung nach Priorisierung der Wasser- und Atomkraft ist die einzig gangbare, technische Lösung für eine funktionierende Energiezukunft der Schweiz. Die SVP hat offensichtlich erkannt, dass die gesamte Energiepolitik Europas und damit auch der Schweiz ideologisiert und durch die politische Propaganda zu einem beschämenden Beispiel eines gesellschaftlichen Cargo Cults und einer alles durchdringenden Agendawissenschaft korrupter Klimagewinnler verkommen ist. Also — zuerst einmal — ein grosses bravo! für ein mutiges und kritisches Papier, welches das Potenzial aufweist, die grüne Verblendung in unserer Gesellschaft zu hinterfragen. Die SVP beweist mit diesem Papier eine für Politiker ungewöhnliche Standhaftigkeit und Aufrichtigkeit.
Die Verfasser des SVP-Papiers haben aber auch die typisch bürgerlichen Beisshemmungen, wenn es darum geht, den wirtschaftlichen Profiteuren einer untauglichen Energiestrategie die Stirn zu bieten. So fordert das Papier unter anderem den konsequenten Ausbau der Windkraft. Das ist gelinde gesagt unehrlich, wenn man an anderer Stelle eine erhöhte Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit fordert. Beides geht mit einer Windkraftnutzung in der Schweiz niemals zusammen. Die Forderung nach „Anpassung der Rechtsgrundlagen für Bau und Konzessionsvorhaben“ von Anlagen der Wind-, Biogas- und Wasserkraft ist eine gefährliche Entmündigung der Gemeinden und eine undemokratische Einschränkung der betroffenen Anwohner. Auch wagt sich das Papier nicht an die Grundsatzfragen der Wirkung von CO2 in der Atmosphäre und die menschliche Schuld am aktuellen Klimawandel. Die Mehrheit der SVP-Delegierten scheint mittlerweile der jahrzehntelangen politischen Propaganda zur Ursache des menschlichen CO2 für den Klimawandel zu glauben. Das ist reiner Opportunismus ungebildeter Politiker, der nicht einer kritischen Wissenschaft, sondern nur noch der gängigen Umwelthysterie in der Gesellschaft geschuldet ist. Medien, Wissenschaft und Politik sind komplett eingeknickt, haben sich vollständig in die Geiselhaft des linksgrünen Ökoterrors begeben. Auch die grosse SVP kann sich diesem Abstieg in die wissenschaftlichen Gefilde des Mittelalters nicht mehr entziehen. Ich würde mir wünschen, dass die SVP hier ebenfalls Klartext vermittelt oder wenigstens die Diskussion darüber anstösst.
Was ich im Papier der SVP konkret vermisse, ist die Betonung der unterschiedlichen Wirksamkeiten der Energieproduktion, wo die Atomkraft hervorragt und die zu unrecht „hochgelobte Erneuerbare Energie„ besonders schlecht abschneidet. Das funktioniert nur, wenn man die wunderbare Atomkraft der Natur kompromisslos einsetzt. Es wird auch in bürgerlichen Kreisen immer wieder vergessen, dass Atomkraft vor allem Wärmeenergie erzeugt, die sie mittels Dampfturbinen in die hochwertige Energieform der Elektrizität umwandelt. Aus der Abwärme von neuen Kernkraftwerken der vierten Generation kann man zusätzlich Wasserstoff herstellen und viele Haushalte, Gewerbeliegenschaften und öffentliche Gebäude beheizen. Wird diese Energie vollständig genutzt, ist sie um Faktoren günstiger als jede andere Form der Energiegewinnung. Dass sie auch noch sicherer und nachhaltiger ist als ihre schwache Konkurrenz aus der grünen Ecke, habe ich in meinem Buch „Entwarnung, Handbuch der Umwelthysterie“ bereits des Langen und Breiten erklärt. Wenn die SVP behauptet, die Atomabfälle wären an der Oberfläche des Zwischenlagers Würenlingen „gefährlicher“ gelagert als in einem Tiefenlager, ignoriert sie die Möglichkeit einer für die Umwelt entscheidenden Wiederaufbereitung dieser wertvollen Ressourcen und der daraus resultierenden Optimierung des Energiegehalts von Uran oder Thorium. Auch müsste man den von Grünen ideologisch abgelehnten, in der Realität aber längst bewährten Einsatz der Bruttechnologie erwähnen, der dazu notwendig ist. Es ist verständlich, wenn sich die SVP hier nicht der geifernden Skandalierung durch Medien und Umweltverbände aussetzen will und „politisch korrekt“ bleibt. Nur wirklich freie und unabhängige Geister können es sich erlauben, die unangenehme Wahrheit offen und ehrlich zu sagen oder gar zu schreiben. Politiker haben es hier besonders schwer.
Das Problem einer funktionierenden Energieversorgung ist einfach erklärt: Weil Energie nicht produziert, sondern lediglich aus bereits bestehender Energie umgewandelt werden kann (Grundlage Physik), kann Energie nur günstig, wirkungsvoll, und zuverlässig geschürft werden, wenn die Energiedichte der Energiequelle hoch ist. Die relative Gefahr durch hohe Energiedichte ist demnach die Grundlage jeder wirtschaftlichen und wirkungsstarken Energieversorgung. Dieses von Umweltfanatikern gerne „Restrisiko“ genannte Problem jeder Energieversorgung ist bei Kernkraft aber das geringste Restrisiko aller Formen der Energieerzeugung. Es ist ein gesellschaftlicher Irrtum zu glauben, es gäbe einen Umweltfaktor ohne jedes noch so geringe Risiko. Eine Gesellschaft, die nicht das geringste Restrisiko zulässt, wie das die Umweltbewegung gedankenlos fordert, ist eine unbewegliche, gleichgeschaltete, verängstigte und deshalb tote Gesellschaft ohne Entwicklungspotenzial. Die Wahl von fehlendem Wind, unrealistischer Erdwärme und wirkungsschwacher Photovoltaik als „Lösung unserer Energieprobleme“ ist ein inhaltlicher und technischer Widerspruch, weil die dazugehörige Energiedichte fehlt und eine Wirkung nur in den Köpfen gutgläubiger Schwätzer nachgewiesen werden kann.