Die Skepsis gegen die Windkraftnutzung zum Zwecke der Energiegewinnung ist die Basis meiner Umweltkritik aus dem Jahr 2007. Diese eindrückliche Technik zur Stromerzeugung wurde durch unsere Vorfahren als Motor für Mühlen und Pumpen aller Art eingesetzt und kann zusammen mit der Wasserkraft als Beginn der Industrialisierung bezeichnet werden. Diese ersten Mühlen haben die Deiche und Böden an den Meeresküsten trockengelegt und damit bewohn- und nutzbar gemacht. Mit der Grünen Revolution wurden sie zu Symbolen der Erneuerbaren Energie hochstilisiert.
Mit der Umsetzung dieser Technologie für die Gewinnung von Strom und der direkten Einspeisung in das Stromnetz wurde die natürliche Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Windkraft vernichtet. Wie geht das zusammen mit der aktuellen Euphorie für diese Technologie?
Das stabile, auf eine Abweichung des Frequenzgangs von höchstens 0.25 Hertz ausgerichtete Stromnetz kann mit der unsicheren und instabilen Stromlieferung aus Windkraftwerken nur schlecht zusammengehen. Auf elektrischer Ebene trifft eine instabile und kaum steuerbare Stromquelle auf ein in höchstem Masse stabiles und geregeltes Stromnetz, das kaum eine Abweichung im Frequenzgang zulässt. Dieser technische Widerspruch wirkt sich auf die Gesamtwirkung von Windkraft dramatisch aus. Die theoretisch lieferbare Menge an unsicherem Strom kann über das sichere Stromnetz nicht zuverlässig und nur mit systemischen Verlust zu den Verbrauchern geliefert werden. Ein grosser Teil der Energie geht schlicht und einfach auf dem Weg zwischen Windkraftwerk und Verbraucher verloren. Es kommen von der Windenergie im besten Fall gerade mal 20% an. Der theoretische Wirkungsgrad von 59% geht zu einem grossen Teil verloren. Dazu kommt, dass der nun produzierte Reststrom auch noch in ein Stromnetz gespiesen werden soll, das diesen Strom nicht an einen Verbraucher liefern kann. Oft ist demnach auch dieser Reststrom verloren. In den Bilanzen sieht man das nicht. Es wird in den Statistiken nur die Produktion aufgeführt. Dass dieses Produkt oft weder gebraucht werden kann noch zum richtigen Zeitpunkt verfügbar ist, verschweigen die öffentlichen Statistiken. Windstrom ist meistens ein reines „Greenwashing“ ohne Sinn und Zweck für die Stromversorgung. In dieser Form ist es lediglich ein Symbol, wie wir es in allen „modernen“ Studien von Städten und natürlich in Filmen immer wieder vorgesetzt bekommen. Windkraftwerke fördern ist reine Symbolpolitik.
Im Gegensatz zur Produktion von Windstrom wurde die Windkraft von unseren Vorfahren noch DOPPELT DIREKT genutzt: Die Kraft des Windes dreht den Mühlstein über ein Windrad und ein direkt vorgeschaltetes Getriebe. Praktisch die volle Wirksamkeit des Windes kann sich entfalten und kommt beim Verbraucher, dem Mühlstein an. Das Gleiche gilt für die Pumpen zur Ausschöpfung der Kanäle hinter den Deichen. Ein wenig Reibungsenergie geht verloren, die 59%ige, theoretische Wirkung wird zu mindestens 45% in einen sinnvollen Verbrauch und Betrieb geleitet. Doppelt direkt deshalb, weil bei der Ausschöpfung der Deiche ein direkter Zusammenhang zwischen Windaufkommen und Undichtheit der Deiche korrigiert wird. Die Wirkung bekämpft die Ursache also DIREKT. Die Windkraftnutzung unserer Vorfahren war im höchsten Mass wirkungsvoll und deshalb auch wirtschaftlich.
Beispiel Singapur als „Moderne, grüne Stadt der Zukunft“. Die Umsetzung der Gebäude mit viel Luft und Wind für die Kühlung der Stadt ist gut gelungen. In der Planung waren da auch eine Menge von Windrädern für die Nutzung der Windenergie eingeplant. Heute sieht man praktisch keine Windräder in der Innenstadt von Singapur. Warum? Es gibt auch hier einen dramatischen Widerspruch zwischen Stadtkühlung und Windkraftnutzung. Die Windkraftwerke würden die Kühlung der Stadt und der Gebäudehüllen stark behindern. Die Energieausbeute ist im Vergleich zur Kühlung vernachlässigbar und die als Ausgleich installierten Klimaanlagen würden den Windstrom um ein Mehrfaches wieder verbrauchen. Man sieht hier eindrücklich den Unterschied zwischen den Windkraftwerken als theoretische Symbole einer Grünen Stadt und der harten Realität, wo sie in der Form von Windstrom, wie weltweit übrigens, mehr Nach- denn Vorteile nach sich ziehen. Von der katastrophalen Optik und dem potentiellen Lärm müssen wir nicht auch noch diskutieren. In Singapur wird Windkraft nur offshore, also auf dem Meer und dann DIREKT für die Herstellung von Wasserstoff verwendet. Das macht am ehesten Sinn. Aber selbst Offshore-Windkraft behindert den Luftstrom vom Meer in die Stadt. Windkraft ist in den meisten Fällen lediglich eine teure Selbstbehinderung einer ansonsten funktionierenden Energieversorgung.